Beeindruckende Einblicke in den Pflegealltag
25.08.2015: Dr. Ute Finckh-Krämer hospitierte in der Seniorenresidenz Lichterfelde
Dr. Ute Finckh-Krämer und die Leiterin der Residenz Dagmar Klotz
Wenn es um die Pflegebedürftigkeit von Seniorinnen und Senioren geht, kommen die Gespräche schnell an Punkte wie Fachkräftemangel, Zeitdruck, Kosten für die Pflegestufen. Die Bundestagsabgeordnete Dr. Ute Finckh-Krämer hat sich am Dienstag ein eigenes Bild vom Alltag in der Pflege gemacht und in der Seniorenresidenz Lichterfelde hospitiert. Von morgens 8 Uhr an hat sie erlebt, wie die Bewohnerinnen und Bewohner geweckt und versorgt werden, hat mit ihnen gesprochen, gesungen und getanzt und dabei auch viel über die Anforderungen an die Pflegefachkräfte erfahren. "Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die hier jeden Tag geleistet wird", fasste Ute Finckh-Krämer zusammen. Beeindruckt hat sie vor allem die Philosophie in der Einrichtung: "Das Pflegepersonal hat viele originelle Ideen, wie die noch vorhandenen Fähigkeiten aktiviert werden können. Hier wird auf die Ressourcen der Menschen aufgebaut. Für alle Bewohner gibt es Angebote nach ihren jeweiligen Möglichkeiten."
Im Innenhof werden beispielsweise eigene Hochbeete bewirtschaftet - da gibt es eigene Radieschen oder selbstgemachten Gurkensalat. Im "Sinnesgarten" ist mit Phantasie, Fingerfertigkeit und Wollresten eine Pergola verschönert worden. Und wer einfach nur spazieren gehen will, findet in einem weiteren Innenhof mehr als ein gemütliches Plätzchen, um die Goldfische und Schildkröten im Teich zu beobachten.
Alltag mit Herz
Sinnesgarten im Innenhof der Anlage
Der Alltag im Alter ist sicher für viele mühsam. Aber es gibt auf der anderen Seite auch viel Positives zu berichten. Beim gemeinsamen Singen werden sonst fast teilnahmslose Menschen lebendig und singen einen Refrain mit, den sie vor Jahrzehnten gelernt haben. Wer zur Mittagszeit keinen Hunger hat, bekommt zwischendrin einen kleinen Snack. Für die meisten Probleme gibt es unkomplizierte Lösungen - mit einer Herzlichkeit, die nicht nur von den Pflegekräften und Alltagsbetreuerinnen ausgestrahlt wird, sondern auch in Form von spontanen Umarmungen von den Bewohnern zurückgegeben wird.
Mit der Residenzleiterin Dagmar Klotz hat Dr. Ute Finckh-Krämer am Ende ihres Besuchs über die Pflegestufen, die Berliner Fachkräftequote und die geplante generalisierte Ausbildung in der Pflege gesprochen. Dabei wurde vor allem der Wunsch nach Entbürokratisierung in der Dokumentation an die Abgeordnete herangetragen, die allen Beteiligten zu Gute kommen würde.
Das "Praktikum" in der Seniorenresidenz geht zurück auf die Initiative "Praxis für Politik" des Bundesverbands der Dienstleistungswirtschaft. Dr. Ute Finckh-Krämer hat sich bereits zum zweiten Mal daran beteiligt, um Einrichtungen und Betriebe in Steglitz-Zehlendorf näher kennenzulernen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.bdwi-online.de. Die Senioren-Residenz stellt sich im Internet vor unter www.alloheim.de |